5. Was tun?
E. Umsetzung der Wünsche
Zunächst wurden die geäußerten Wünsche auf eine mögliche
Realisierung hin überprüft. Dazu suchten die Schülerinnen
und Schüler erneut ein Gespräch mit einem Vertreter der Cafeteria.
Nach diesem Gespräch bildeten sich Gruppen, die im Bereich der Organisation
der Cafeteria mitarbeiteten.
Dieser Teil der Arbeit war schwierig, denn die Schülerinnen
und Schüler hatten aus meiner Sicht einen realitätsfernen Lösungsansatz
entwickelt.
Die Schülerinnen und Schüler wünschten sich,
dass
- die Waren billiger sind
- die Cafeteria länger geöffnet hat
- die Eltern warmer Malzeiten anbieten
- ein Cafeteria-Haus mit großer Verkaufstheke und Aufenthaltsbereich
mitten auf dem Schulgelände entsteht
Die Diskussion führte oft zu einer starken Polarisation
zwischen Schülerinnen bzw. Schülern und Lehrerin mit dem Vorwurf
"Sie unterstützen uns nicht!" Die Schülerinnen und
Schüler wünschten sich ein Cafeteria-Haus mit der Forderung,
"die Schule" müsse für dieses Vorhaben das Geld stellen
und ebenfalls die nötigen Personalkosten übernehmen. Einwände
bezüglich der Realisierung ließen die Schülerinnen und
Schüler nicht gelten.
Erst das Gespräch mit einem in der Cafeteria arbeitenden Mitarbeiter
der Schule verdeutlichte den Schülern, dass es von "Seiten der
Schule" keine finanziellen und personellen Hilfen geben kann. Wenn
sie ihre Cafeteria verändert haben wollen, müssen sie sich selbst
an der anfallenden Arbeit in der Cafeteria beteiligen. Der Kollege entwickelte
zur Entlastung der Mütter mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler
folgende konkrete Vorschläge:
Mithilfe der Schülerinnen und Schüler in der Cafeteria zu verschiedenen
Zeiten:
- wenn der 1. Block ausfällt
- während der SAZ (Schülerarbeitszeit) oder der VZ (Verfügungszeit)
- während des Projektunterrichts
Zum Beispiel wären die von Schülerinnen und Schülern hergestellten
Brotaufstriche schon eine Erleichterung der Arbeit der Mütter gewesen,
so könnte das Angebot der Cafeteria vergrößert werden.
Mit diesen Empfehlungen entwickelten die Schülerinnen und Schüler
nun folgende Lösungsansätze:
- Eine Schülerin erklärte sich bereit in der Cafeteria während
der SAZ (Schülerarbeitszeit) mit zu helfen. Weitere Schülerinnen
und Schüler des eigenen und anderer Jahrgänge sollten für
diese Tätigkeit gewonnen werden. Mit dem Erfolg, dass vier Schülerinnen
und Schüler des 7. und 9. Jahrganges in der Cafeteria mitarbeiteten.
Leider sprangen nach wenigen Terminen beide Initiatorinnen ab.
- Auch die Herstellung eines Brotaufstrichs während der SAZ (Schülerarbeitszeit)
war leider nur eine einmalige Aktion. Von den drei Schülern, die
sich dazu bereiterklärten, erschien nur ein Schüler. Weitere
Treffen fanden trotz mehrfacher Ansprache nicht mehr statt.
Die im Kollegium geführten Gespräche eröffneten
weitere Möglichkeiten Schülerinnen und Schüler in die Arbeit
der Cafeteria einzuführen:
Ein Gespräch mit der Großgruppenleitung des 7. Jahrganges hatte
zur Folge, dass auf der noch am selben Tage stattfindenden Stammgruppenleitersitzung
(Klassenlehrersitzung) die mögliche Mithilfe in der Cafeteria vorgetragen
wurde. Daraufhin erklärte sich ein Stammgruppenleiter (Klassenlehrer)
allgemein bereit mit seinen Schülerinnen und Schülern die Eltern
der Cafeteria in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Planung ist, dass
während des Projektunterrichts zwei Schülerinnen und Schüler
in der Cafeteria mithelfen und gleichzeitig die übrige Gruppe einen
Brotaufstrich herstellt, der von den Eltern der Cafeteria abgekauft wird.
Der aktuelle Stand ist, dass zur Zeit zweimal in der Woche für jeweils
zwei Doppelstunden eine Integrationsschülerin in der Cafeteria hilft.
Sie erwirbt sich auf diese Weise vorberufliche Kenntnisse.
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