Erfahrungen
aus dem Projekt |
Wir können leider zu dem Ergebnis noch nicht in aller Ausführlichkeit
Stellung nehmen, da der Abschlussbericht mit den Teilnehmern des Projektes
noch abgestimmt wurde. Wir möchten aber zumindest die grundlegenden
Ergebnisse des Projektes kurz skizzieren. |
Die Erfahrungen aus dem Dialogprojekt machen deutlich, das
eine neue Form der Auseinandersetzung gewünscht wird. Die Teilnehmer ließen
erkennen, dass Sie dem sonst üblichen Schlagabtausch in Diskussionen überdrüssig
sind und sich durch den Dialog eine Veränderung erhoffen. Andererseits
befürchten die Teilnehmer ein Missbrauch der Ergebnisse. |
Der Aufbau von Vertrauen scheint somit zentrales Thema für
die Arbeit im Konfliktfeld der Gentechnik,
woran sich u.E. erkennen lässt, dass die Zielsetzung des Dialogprojekte
richtig ist. Die vielen negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit haben
das Klima der Seminare stark geprägt und gezeigt, dass Enttäuschungen
und Verletzungen aus der Vergangenheit ernst genommen werden und Raum
bekommen müssen. |
Der
Dialog wird hier als Chance begriffen, diesen Raum zu bieten, und als eine
Möglichkeit angesehen, seine eigenen Argumentationsmuster zu reflektieren
und die der anderen besser wahrzunehmen bzw. zu verstehen. |
Für die Beteiligten war die Erfahrung in einer solchen Gesprächsrunde
eher in ein Prozess des gemeinsamen Nachdenkens anstelle der sonst üblichen
Diskussion einzusteigen, neu, dies wurde aber durchaus positiv bewertet. |
Insbesondere der vorherrschende Stil des „fragenden
Argumentierens“ im Dialog wurde begrüßt und als sinnvoll für andere
Gelegenheiten erachtet. So wurde festgestellt, dass die Artikulation von
Unwissenheit und Zweifel in manchen Bereichen vorteilhaft sein kann. Die
Zuschauer der öffentlichen Debatte bzw. den Konsumenten sollte man nicht
für „dumm verkaufen“. Allerdings wurde auch angemerkt, dass ein offener Fragestil
negativ aufgefasst werden kann. Ihm könnte der Versuch unterstellt
werden, zur Informationsbeschaffung und deren Missbrauch verwendet zu
werden. Insgesamt wurde der Zweifel geäußert, dass ein
gesellschaftlicher Dialog überhaupt möglich ist, da selbst in einer
solch kleinen Gruppe gegenseitiges Vertrauen kaum aufzubauen ist. |
Auch wenn die Aufgabe groß erscheint, kann ihre Bewältigung
u.E. nicht an der kleinschrittigen Arbeit an der Basis vorbei. Hierfür
liefert der Dialogansatz u.E. interessante Vorschläge mit vielfältigen
Perspektiven. |