In der Aufbauphase von Februar 1998 bis Februar 2000 wurde im Rahmen der Lehrerfortbildung und durch Schulprojekte mit 15 beteiligten Schulen der außerschulische Lernort "Bildung für Technik und Natur" aufgebaut. Dabei waren die wissenschaftlichen Kooperationspartner planend und beratend tätig. Für die Erstellung der Experimentiermaterialien und Versuchsaufbauten, wie z.B. der Wasserkanäle, zeichnet in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung insbesondere das Berufsfortbildungswerk (bfw) Wilhelmshaven verantwortlich. In den Werkstätten zur Bau- und Holztechnik, der Metallverarbeitung, des Elektroanlagenbaus, der Elektronik bis hin zur NC-Fertigung stehen hier alle erforderlichen Gewerke zur Verfügung. 

Der reale technische Einsatz wird anhand eines mit regenerativen Energien betriebenen Elektromotorbootes veranschaulicht. Hier können Kinder und Jugendliche ihre zuvor im Experiment erlangten Kenntnisse überprüfen. In Leichtbauweise entstand ein Elektromotorboot, das - mit Photovoltaik und Akkumulatoren versehen - zwölf Personen befördern kann. Der Bootsbau wurde mit ABM-Kräften verwirklicht. Seit dem 01.09.1998 wurden zwei Anleiter und acht langzeitarbeitslose Jugendliche über zwei Jahre von der Stadt Wilhelmshaven eingestellt, die beim bfw arbeiteten. Vier der Jugendlichen machten hier ihre ersten berufspraktischen Erfahrungen. Die anderen erweiterten ihre abgeschlossenen Berufsausbildungen (Bootsbau, Tischlerei, Elektrik, Metall) um spezifische Kenntnisse. Fachliche Unterstützung gewährte der Konstrukteur des Bootsrumpfes. 

Ökonomische Aspekte:
Die eingesetzten Mittel für den neu entstandenen Lernort sind nicht unerheblich. So wurden in der Vorbereitungszeit neben der Freistellungsstunden der Lehrkräfte über zwei Jahre insgesamt vierzehn ABM-Kräfte im Projekt beschäftigt. Mit den Lohnkosten während der EXPO-Zeit ist dies ein Aufwand von ca. 1.200.000,-DM, der allein über die Arbeitsverwaltung ins Projekt geflossen ist. Dabei sind die Lohnkosten der Arbeitskräfte des Berufsfortbildungswerks, die uns einen großen Teil der Lehrmittel erstellt haben, nicht mit eingerechnet. Da der Lernort weder Mobiliar noch Lehrmittel aufzuweisen hatte, sind in diesen Bereich Sachkosten in Höhe einer halben Millionen DM aufgebracht worden. Für die Herrichtung und den Betrieb des 600 m² großen Gebäudes hat ein Sponsor 100.000,- DM zur Verfügung gestellt. In das Solarboot sind an Geld- und Materialspenden Mittel in Höhe von fast 200.000,-DM geflossen. Durch alle beteiligten Sponsoren und Partner wurden weitere 400.000,- DM für die Erstellung von Unterrichts- und Experimentiergeräten investiert.

Entwicklung des methodisch-didaktischen Konzeptes:
Parallel zur Bereitstellung der sachlichen Ausstattung wurde das didaktisch-methodische Konzept des Projektes entwickelt und fortgeschrieben. Über Kurse und Arbeitstreffen erhielten Lehrkräfte der 15 Partnerschulen die Möglichkeit, in eigenverantwortlicher Übernahme von Themenschwerpunkten den außerschulischen Lernort mit zu konzipieren, das pädagogische Konzept zu entwickeln und mit eigenen oder fremden Schülergruppen in Projekten zu erproben. Um die Zusammenarbeit zu fördern, fanden bereits in der Aufbauphase halbjährliche Arbeitstagungen statt, und es ist ein ständiger Austausch über das Internet möglich. Während dieser Tagungen haben die einzelnen Schulen Themenschwerpunkte festgelegt und es wurden Arbeitsgruppen gebildet. Diese planten und erstellten einen Teil der methodisch-didaktischen Konzepte und der Materialien in Zusammenarbeit mit einem Koordinator sowie der Unterstützung von wissenschaftlichen Einrichtungen und Kooperationspartnern aus Industrie und Handwerk. Hier ist insbesondere die Zusammenarbeit mit Fachbereichen der Universität Hamburg, der Universität Oldenburg, der Hoogeschool Alkmaar (Niederlande) und der Fachhochschule Wilhelmshaven hervorzuheben.