"MITMACHEN - MITMISCHEN"
Ein Projekt der Bettina-von-Arnim-Schule im Jahr 2002


3. Besuch bei der Fritz-Karsen-OS & der Romain-Rolland-OS

C. Kennenlernen anderer Cafeterien.
Vergleich der einzelnen Cafeterien mit der eigenen Cafeteria.

Die schuleigene Cafeteria wird unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedingungen mit den beiden besuchten Cafeterien verglichen.

Allgemeines:

Die Cafeteria der Fritz-Karsen-Oberschule in Neukölln wurde am letzten Freitag vor den Sommerferien und die Cafeteria der Romain-Rolland-Oberschule in Reinickendorf am 1. Freitag nach den Ferien besucht. Am darauf folgenden Freitag erfolgte das Auswertungsgespräch.

Das Gespräch zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler sich kaum an die Örtlichkeit der Cafeteria der Fritz-Karsen-Schule erinnern konnten. Dies liegt sicherlich daran, dass wegen des anschließenden Ferienbeginns keine Nachbesprechung des Besuches möglich war. Allerdings erinnerten sich die Schülerinnen Schüler an die gut schmeckenden Brötchen.

Die Cafeteria der Romain-Rolland-Oberschule hingegen war in lebhafter Erinnerung, so dass die eigene Cafeteria mit der der Romain-Rolland-Oberschule leicht verglichen werden konnte. Die Schülerinnen und Schüler empfanden nun ihre Cafeteria als zu klein, das Warenangebot schien ihnen zu gering und auch zu teuer.
Dieser Eindruck entstand sicherlich dadurch, dass die Cafeteria der Romain-Rolland-Oberschule großzügige Räumlichkeiten aufweist. Die gute technische Ausstattung, die noch von den Franzosen stammt, ermöglicht ein abwechslungsreiches Angebot. Die angebotenen Lebensmittel wurden als preisgünstig eingestuft, dabei ist ein direkter Preisvergleich schwer möglich, weil die Mengenabgaben, z.B. bei den Getränken, nicht übereinstimmen. Auch der Vergleich der Brötchen ergab Unterschiede in der Größe und im Belag.

Auswertung des Fragekomplexes "Müll":

In allen drei Schulen achtet man auf Müllvermeidung:

- Heißgetränke werden in Pfandtassen und Kaltgetränke in Pfandflaschen ausgeschenkt. Brote und Brötchen werden häufig nur in eine Serviette eingeschlagen, selten auf Wegwerf-Papptellern gereicht. An der Romain-Rolland-Schule verwendet man Porzellanteller.

- Der Müll wird in Papier / Pappe, Plastik und Restmüll getrennt. Anfallende Salat-, Obst- und Gemüsereste werden täglich von den Müttern und Vätern für die eigenen Haustiere mitgenommen.
(Die BvA-Schule besitzt zwar seit September 2001 im Schulgarten einen Komposthaufen; dieser wird aber -vermutlich wegen des geringen Biomüllaufkommens- von der Cafeteria nicht genutzt).

- Die Ausgabe der Pfandkarte mit jeder Milchflasche gibt es nur in der BvA-Schule. Die Betreiberinnen in der Cafeteria haben diese eingeführt, da nicht nur hauseigene Flaschen abgegeben werden, denn umliegende Schulen geben Milchgetränke ohne die Erhebung von Pfand aus.

Auswertung des Fragekomplexes "Organisation":

Für die Schülerinnen und Schüler war völlig neu und zum großen Teil erstaunlich, dass alle Cafeterien von Eltern ehrenamtlich geführt werden, also unentgeltlich.

Mehrfach wurden Schüleräußerungen laut, die deutlich machten, dass sie in der Cafeteria nicht arbeiten würden ohne Geld zu verdienen. Sie hatten sogar die Vorstellung, dass ein derart hoher Gewinn in der Cafeteria gemacht werden müsse, dass Personal angestellt und so ihr Wunsch nach längerer Öffnungszeit erfüllt werden könne. Die Information aller Befragten zeigte, dass der erwirtschaftete Gewinn der Cafeteria zur Anschaffung von fehlenden Arbeitsmitteln in der Schule (z.B. der Computer in der Bibliothek) in der Schule verwendet wird, darüber hinaus werden einzelne Schülerinnen und Schüler bei Fahrten bezuschusst.

Alle drei Cafeterien schließen zwischen 13:00 und 13:30 Uhr. Das reicht für die beiden anderen Schulen, denn sie sind Halbtagsschulen. Die BvA-Schule ist eine Ganztagsschule, daher wünschen sich die Schülerinnen und Schüler, dass an den beiden langen Unterrichtstagen (Dienstag und Donnerstag jeweils bis 15:50 Uhr) die Cafeteria bis zur letzten Pause (14:30) geöffnet hat. Die Eltern sagen, dass eine Verlängerung der Öffnungszeiten zur Zeit nicht möglich sei, da die personelle Kapazität nicht vorhanden sei.

Die BvA-Schülerinnen und Schüler erfuhren aber auch, dass es an mithelfenden Eltern überhaupt in der Cafeteria fehle, so dass schon manches Mal die Cafeteria später als üblich öffnen musste. Es wurde sogar deutlich, dass immer wieder gegen Ende des Schuljahres durch das Ausscheiden aktiver Eltern die Gefahr einer Schließung der Cafeteria bestand, da sich zu wenige Eltern auch aus dem neuen 7. Jahrgang für diese ehrenamtliche Mithilfe in der Cafeteria gewinnen ließen.

Schülermitarbeit:

Alle Mitglieder aller Cafeterien wünschen sich eine Schülermitarbeit, wobei diese an den einzelnen Schulen unterschiedlich geregelt ist.

- An der Fritz-Karsen-Oberschule arbeiten regelmäßig 2 Schülerinnen und Schüler in der 1. Unterrichtsstunde und in den großen Pausen in ihrer Cafeteria mit. Die Schülerinnen und Schüler werden über den Arbeitslehreunterricht der 9. Klasse für die Dauer eines Schultages zur Mitarbeit in der Cafeteria verpflichtet.

- An der Romain-Rolland-Oberschule ist jede Klasse über die Dauer einer Woche für die Reinigung des Hofes zuständig. Außerdem werden aus dieser Klasse zwei Schülerinnen und Schüler für einen Unterrichtstag verpflichtet in jeder großen Pause in der Cafeteria mitzuhelfen. Oft helfen Schülerinnen und Schüler in der Cafeteria aus, wenn eine Unterrichtsstunde ausfällt.

- An der BvA-Oberschule helfen wenige Schülerinnen und Schüler mit, und nur, wenn bei ihnen der 1. Unterrichtsblock ausfällt. Häufig helfen die Töchter und Söhne während der SAZ (Schülerarbeitszeit) oder in den Pausen ihren Eltern.

Auswertung des Fragekomplexes "Warenangebot":

Die Schülerinnen und Schüler wurden in den Gesprächen mit den Eltern aller drei Cafeterien deutlich darauf hingewiesen, dass das Angebot den Grundsätzen einer gesunden Ernährung entspricht, d.h. es werden selbstverständlich keine Cola-Getränke, kein Wassereis und keine Schokolade, wohl aber Milch, Mineralwasser, Säfte und Müsliriegel verkauft. Allerdings stammen das verwendete Obst und Gemüse nicht aus kontrolliertem biologischen Anbau, da diese Lebensmittel im Einkauf zu teuer sind und so auch den Verkaufspreis erhöhen würden. Als Auswirkung des BSE-Skandals verwenden einige Cafeterien ausschließlich Geflügelaufschnitt.

Die Romain-Rolland-Schule kann aufgrund ihrer von den Franzosen übernommenen umfangreichen Kücheneinrichtung und dem vorhandenen großzügigen Raum ein gutes Angebot an warmen Speisen während der Mittagszeit anbieten. Die Eltern können problemlos die zu Hause vorbereiteten Speisen erwärmen und auf Porzellantellern austeilen.

Die Fitz-Karsen-Schule ist ebenfalls in der Lage vorbereitete Eintöpfe, Gemüsekuchen und Aufläufe aufzuwärmen und zum Verkauf anzubieten.
Diese Beobachtungen machte unsere Schülerinnen und Schüler etwas nachdenklich, da in ihrer Cafeteria ein derartiges Angebot nicht möglich ist. Die Schülerinnen und Schüler bemerkten darüber hinaus, dass die Cafeteria der BvA-Schule zwei Problembereiche aufweist:

1. Problem:
Der Zubereitungsbereich der Cafeteria ist derart klein, dass sich jetzt schon Lagerungsprobleme für die Getränke ergeben. (Die Getränke und die nicht verderbbaren Vorräte müssen z.Z. in einer Abstellkammer, unmittelbar in der Nähe der Cafeteria, gelagert werden.) Das Aufstellen eines Herdes ist unmöglich, da es an ausreichendem Platz, aber auch an einer Belüftung mangelt. In diesem Raum gibt es kein Fenster, ein Luftaustausch ist nur über den Ausgabetresen möglich und das nur, wenn die Jalousie der Ausgabe oben ist. Selbst das Backen von vielfach gewünschtem Kuchen ist so unmöglich.

Ein Antrag auf Vergrößerung der Cafeteria - und damit eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Lagerungsmöglichkeit von Lebensmitteln sowie eine Vergrößerung des Angebots - wurde auf Grund von baulichen Gegebenheiten abgelehnt.

2. Problem:
Die BvA-Oberschule besitzt eine Mensa, die von der Firma "Bärenmenü" betrieben wird, d.h. in der dort vorhandenen Küche werden die Speisen hergestellt. Die Schülerinnen und Schüler der BvA-Oberschule können täglich zwischen drei Gerichten wählen. Die Beobachtung der Lehrerinnen und Lehrer der BvA-Oberschule entsprechen den Schüleräußerungen, wonach mit Ende der 7. Klasse immer weniger Schülerinnen und Schüler das Mensa-Essen in Anspruch nehmen.
Der Betreiber der Mensa verbietet den Müttern der Cafeteria die Ausgabe von warmen Speisen, da diese in Konkurrenz zu seinem Angebot stehen.

 

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